Fahrwerk Academy lädt...

Abfahrtskontrollen am Motorrad

Besonders bei der Motorradprüfung wird eine Abfahrtskontrolle durchgeführt. Was beim Pkw schon wichtig erscheint, ist für den Motorradfahrer ein absolutes muss. Bedenkt: Ihr vertraut Eurem Motorrad Euer Leben an. Was beim Pkw zum Liegenbleiben führt, endet beim Motorradfahren schnell mit einem Sturz.

Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser!

Schwerpunkte sind:

  • Beleuchtung
  • Bremsen
  • Bereifung
  • Öl
  • Lager
  • Kette


Beleuchtung:

Einschalten von Standlicht, Abblendlicht, Fernlicht, Warnblinkanlage (optional)

Bei neueren Fahrzeugen ist das Einschalten des Abblendlichts weder notwendig noch möglich. Das Abblendlicht wird automatisch beim Motorstart eingeschaltet. Somit fehlt auch der entsprechende Schalter. Das ist bei unseren Motorrädern auch so.

Was bleibt, ist das Umschalten zwischen Abblendlicht und Fernlicht. Fürs Fernlicht ist eine blaue Kontrolllampe vorgeschrieben. 

Das Betätigen der Lichthupe  – blaue Kontrolllampe 

Das Betätigen der Blinker – Blinker und Kontrolllampe checken

Das Betätigen der Warnblinkanlage 

Kontrolle der Kennzeichenbeleuchtung.


Bremsen:


  • Kontrolle der Bremsbeläge 

  • Kontrolle der Bremsscheiben. Ältere Bremsscheiben bekommen Riefen. Dies ist bis zu einer gewissen Stärke und Anzahl normal und problemlos. Wenn Ihr Eure Bremsscheiben als Nagelpfeile benutzen könnt, ist ein Wechsel angesagt! 

  • Kontrolle auf Undichtigkeiten

  • Kontrolle der Bremsschläuche auf Porösität

  • Kontrolle der Bremsflüssigkeit fürs Vorderrad. Der Flüssigkeitsstand muss im Schauglas zu sehen sein

  • Kontrolle der Bremsflüssigkeit fürs Hinterrad. Der Flüssigkeitsstand muss zwischen der Minimum- und Maximummarkierung liegen

 

Funktionstest der Bremsleuchten bei eingeschalteter Zündung. Bei Betätigung beider Bremsen (Vorder- u. Hinterrad) muss die Bremsleuchte aufleuchten.


Reifen:

Reifenkontrolle bedeutet achten auf:

  • optische Schäden wie Risse, Beulen etc.

  • Fremdkörper im Reifen/Profil (Steine, Nägel etc.).

  • Mindestprofil 1,6 mm – aber besser 2-3 mm

  • Luftdruck (abhängig vom Reifen, normal 2,5 – 3 bar).

  • Montage – Bolzen fest? Laufrichtung beachten. Sind Reifen in den Fzg.-Papieren eingetragen?

  • Reifenkontur beachten. Kantig gefahrene Reifen (z.B. viel Autobahn fahren) sind für Schräglage ungeeignet.


Ölkontrolle:

Die Kontrolle des Ölstands erfolgt entweder mithilfe eines Messstabes oder an einem Schauglas, dass sich dann am Motorblock unten befindet.

Methode mit Meßstab:
Fahrzeug muss längere Zeit gestanden haben, damit sich das Öl im unteren Bereich sammeln kann. Anschliessend Verschlusskappe mit Meßstab herausdrehen. Meßstab abwischen und erneut reinschrauben. Nun kann der korrekte Ölstand abgelesen werden. Er muss zwischen der Minimum- und Maximummarkierung liegen.

Methode mit Schauglas:
Auch hier muss das Fahrzeug längere Zeit gestanden haben, damit sich das Öl in unteren Bereich sammeln kann. Anschließend den Ölstand im Schauglas ablesen. 

Beachte: Nicht nur zu wenig Öl ist gefährlich (Kolbenfresser), auch zuviel Öl schadet dem Motor!


Kettenantrieb:

Ein Kettenantrieb bereitet ein wenig Arbeit, muss aber trotzdem regelmässig kontrolliert werden.

Ist die Kette gleichmässig und korrekt gespannt? Sie darf nicht zu fest, aber auch nicht zu locker sitzen. Sie sollte sich bei abgebockter Position um eine Fingerbreite hochdrücken lassen.

Die Kette muss regelmässig gereinigt und gefettet werden (Kettenspray aus dem Zubehör).


Federbein:

Mit Hilfe eines Spezialschlüssels aus dem Bordwekzeug des Motorrades, lässt sich Spannung des Federbeins erhöhen, bzw. reduzieren. Eine hohe Vorspannung bewirkt, dass das Motorrad nicht so tief eintaucht. Gut für größere Fahrer und bei mehr Beladung.


Lenkkopflager / Radlager:

Lenkkopflager: Zur Überprüfung fasst man den Lenker an einem Ende behutsam an und dreht ihn ganz langsam hin und her. Hierbei darf der Lenker an keiner Stelle einrasten. Dies wird meist in der Mittelstellung erfolgen, da die Lager hier am meisten belastet werden. Lenkkopflager, die an einer Stelle einrasten, müssen erneuert werden.


Zündschloss:

Verriegeln und Öffnen des Zündschlosses (Diebstahlschutz). Das Zündschloss beinhaltet auch die Parkstellung, wenn das Fahrzeug nachts beleuchtet werden muss (Standlicht).